Wie bei jeder Patientenbefragung sind auch in Fachzentren zwei Methoden empfehlenswert. Bei der ersten Methode findet eine Befragung während des Krankenhaus- aufenthaltes statt. Es ist darauf zu achten, dass stichtagsbezogene Befragungen durchgeführt werden. Interne Untersuchungen der Forschungsgruppe Metrik belegen, dass Patienten, die man kurz vor der Entlassung befragt, deutlich positivere Urteile abgeben, d. h. zufriedener sind als poststationär befragte Patienten. Die stichtagsbezogene Befragung aller Patienten, die sich an diesem Tag im Haus aufhalten, zeigt eine hohe Übereinstimmung mit der Befragung der ehemaligen Patienten.
Zur Verteilung der Fragebogen: Das Personal der einzelnen Stationen teilt die Fragebogen aus. Das Austeilen und Einsammeln der Bögen sollte in einem auf 3 bis 8 Stunden begrenzten Zeitraum erfolgen. Sie werden an einem Wochentag (ideal sind Dienstag bis Donnerstag) z. B. zusammen mit dem Nachmittagskaffee ausgeteilt und beim Abendessen wieder eingesammelt. Die Patienten werfen ihren ausgefüllten Fragebogen in eine Briefurne, damit ist die Anonymität der Befragung garantiert. Die einzelnen Befragungen führt man in einem zeitlichen Abstand von zwei bis vier Wochen durch. Es muss gewährleistet sein, dass die Patienten nicht zweimal befragt werden.
Die zweite Methode sieht eine postalische Befragung entlassener Patienten vor. Eine zufällige Auswahl von Patienten wird 2 bis 6 Wochen nach der Entlassung angeschrieben und darum gebeten, den beiliegenden Fragebogen auszufüllen. Diese Befragung dient auch zur Kontrolle der Befragung, die im Haus durchgeführt wird.
Generell gilt: bei stationsspezifischen Auswertungen ist darauf zu achten, dass nicht zu wenige Fragebogen pro Station ausgewertet werden. Aus methodischer Sicht ist eine Mindestanzahl von 80 bis 100 ausgewerteten Fragebogen pro kleinster Einheit erforderlich. Nur so lassen sich statistische Schwankungen mit einem halbwegs validen und reliablen Instrument in einem vertretbaren Rahmen halten.
Eine telefonische Befragungen ist nicht empfehlenswert, da methodisch abgesicherte Untersuchungen gezeigt haben, dass Fragebogen mehr kritische Aspekte aufdecken als Telefoninterviews. Aus diesem Grund wird die Befragung mittels Fragebogen auch hier bevorzugt. Außerdem sind telefonische Befragungen erheblich teurer.